Samstag, 24. Oktober 2009

Das Nadelspiel

Beim Einkauf eines neuen dickeren Nadelspieles, musste ich verwundert feststellen, dass diese hier nur in einer 4 Stückpackung verkauft werden. Merkwürdig, zum Stricken von Socken oder ähnliches benötigt man bekanntlich 5 Nadeln. Erfreut traf ich dann auf eine Verkäuferin, die ich dann höflich um Rat bat. Mit einem gleichgültigen Schulterzucken beantwortete sie mir die Frage mit: „ Ja, ich kann mich dran erinnern, das meine Oma die Socken auch mit 5 Nadeln gestrickt hat.“ Soweit so gut, mein Wissen wurde mir damit bestätigt. Aber was sollte das süffisante Lächeln und der abschätzende Blick auf meine Person bedeuten, als sie „ meine Oma“ sagte. Das war ja wohl eine klare Anspielung auf meine Wenigkeit und hatte natürlich eine sofortige Kampfansage zur Folge. So deckte ich sie sogleich mit einem waren Bombardement meines Fachwissens über ihre gesamte Handarbeitsabteilung ein. Das ganze natürlich schön laut, alles wurde angegrapscht, für gut oder schlecht befunden und irgendwo wieder abgelegt so dass binnen kürzester Zeit ein kleines Chaos in ihrer Abteilung entstand und das Ganze selbstverständlich in meinem allerschönsten behelfsmäßigen Englisch. Auf Rückzugsversuche ihrerseits wurde mit hartnäckiger Verfolgung meinerseits geantwortet. Nach etwa 20 Minuten konnte ich dann durchaus befriedigt feststellen, dass ihr süffisantes Lächeln zu Eis erstarrt war und sie auch schon recht blass um die Nase wirkte. Deshalb verabschiedete ich mich mit meinem allerschönsten lächeln und bedankte mich überschwänglich für die fachlich kompetente Beratung, obwohl ich sie eigentlich die ganze Zeit nicht zu Worte kommen lies.

So, wo wir wieder beim Nadelspiel wären. Ich musste also 2 Packungen kaufen, jetzt habe ich 8 Nadeln davon 3 im Überfluss. Ob bei allgemeiner Wirtschaftskrise jetzt eine Nadel wegreduziert wurde oder die Kanadier eine neue 4 Nadeln Sockenstricktechnik entwickelt haben bleibt bis jetzt leider unbeantwortet.



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